Von 1918 bis 1936 wurden von Freya Graupner in ihrer kleinen Küche Räucherkerzen hergestellt, die anschließend in einem Tragkorb und Bauchladen auf den Märkten der Region verkauft wurden. Die Rezepte wurden sorgfältig aufgeschrieben und dienen noch heute als Grundlage für die Produktion. 1936 beantragte Freya das Gewerbe zur Anfertigung von Räucherkerzen, die sie weiterhin in ihrer kleinen Wohnküche produzierte. Erst 1955 wurde ein Schuppen neben dem Wohnhaus als Betriebsraum genutzt. Vier Jahre später entstand die "Freya Graupner und Co KG, Betrieb mit staatlicher Beteiligung". In dieser Zeit stieg die Nachfrage an Räucherkerzen stetig und die "Original Crottendorfer Räcuherkerzen" wurden immer beliebter. 1972 kam es zur Enteignung der Firma, die von da an den Namen "VEB Räucherartikel" trug. Ab 1990 konnte wieder unter privater Leitung produziert werden.
Bei der Herstellung der Räucherkerzen wird zunächst ein Rohteig aus verschiedenen Materialien wie Sandelholz, Rotbuchenmehl, Kartoffelmehl als Bindemittel und einigen leicht entflammbaren Bestandteilen angefertigt. Diesem wird anschließend noch ein Duftstoff hinzugefügt. Neben dem typischen Weihrauch werden auch exotischere Stoffe, beispielsweise Perubalsam, Lavendel oder Ambra, verwendet. Aus diesem Rohbrei werden schließlich die Kerzen in Form gebracht, getrocknet und verpackt.
Die Crottendorfer Räucherkerzen sind im Vergleich zu den anderen beiden großen Räucherkerzchen-Herstellern die preiswertesten. Die Schachtel ist kleiner und schlichter, aber der Inhalt im Vergleich zur Konkurrenz gleich. Die Rauchentwicklung ist dafür stärker als bei anderen. Immer grösserer Beliebtheit erfreut sich die Sorte „HAU AB!“, die als Insektenvertreiber verwendet wird. Gern gekauft als „Mitbringsel“ oder als Wichtelgeschenk werden die Crottendorfer Räucherhäuschen, -fäßchen und -döschen.