Der Herrnhuter Stern gilt als Ursprung aller Weihnachtssterne. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der erste Stern aus Pappe und Papier hergestellt, welcher in den Internatsräumen der Herrnhuter Brüdergemeinde leuchtete. Dort lebten vordergründig Missionarskinder. Vor allem in der Weihnachtszeit war es für sie besonders schmerzhaft, von den Eltern und der Familie getrennt zu sein. Der Stern, als Symbol für die biblische Geschichte, sollte gegen das Heimweh helfen. Die ersten Sterne wurden in den Farben weiß und rot hergestellt, dabei drückt weiß die Reinheit aus und rot deutet auf das Blut von Jesus Christus hin. Seitdem bauten die Kinder jeweils am ersten Sonntag im Advent Sterne und brachten den Brauch somit in ihre Familien.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der erste zusammensetzbare, stabile Stern von dem Geschäftsmann Pieter Hendrik Verbeek entwickelt. Dieser Stern zeichnete sich durch seinen durchbrochenen Metallkörper mit Schienen aus, welcher sich zum Aufschieben der Papierzacken mit Metallrähmchen eignete. Dadurch war es erstmals möglich, den Stern zusammengelegt zu verschicken. Vorerst wurde er über die Herrnhuter Missionsbuchhandlung angeboten. 1897 gründete Pieter Hendrik Verbeek die Sternemanufaktur, welche 1925 sein Sohn Harry übernahm. Im gleichen Jahr wurde der erste körperlose Stern patentiert, welcher der heutigen Bauweise entspricht. Das Zusammenfügen der Zacken erfolgte zunächst noch mit Hilfe von Metallrähmchen, welche jedoch nach kurzer Zeit durch graue Papprähmchen ersetzt wurden.
Die Herstellung der Herrnhuter Sterne ist reine Handarbeit. Der Herrnhuter ist der bekannteste aller Weihnachtssterne. Sondergrößen sind in vielen Gotteshäusern zu finden. Ein typischer Herrnhuter Weihnachtsstern besteht aus 17 viereckigen und 8 dreieckigen Zacken, die mit Nieten zusammen gehalten werden. Die Sterne für den Innenbereich sind aus Papier, für den Außenbereich aus Plastik. Zu dem gibt es Sternenlichterketten, die aus 10 Sternen bestehen. Diese sind als Innen- und Außendekoration verwendbar.